Malediven

Allgemeines zur Unterwasserwelt:
Die Malediven bieten, dank den zum Teil sehr starken Strömungen in den Channels und dem Schutz der Inseln vor kommerzieller Fischerei noch immer gute Chancen auf Grossfisch wie diverse Haiarten,  Walhaie, Mantas und grosse Fischschwärme. Auch eine schöne Vielfalt an Makroleben ist vorhanden, wenn auch nicht zu vergleichen mit Indonesien oder den Philippinen.
Leider hat die sogenannte Korallenbleiche, verursacht durch die in unregelmässigen Abständen wiederkehrenden El Niños, die Korallen in vielen Teilen der Malediven stark verblassen lassen.
Während der Zeit des Südwest-Monsuns, also von Ende Mai bis November/Dezember ist durch das Nährstoffreiche Wasser mit schlechterer Sicht zu rechnen. Dafür ist die Chance grösser, auf grosse Planktonfresser wie Mantas oder Wahlhaie zu treffen. Auch treten in der Zeit häufig Stürme und starke Niederschläge auf. Während des Nordost-Monsuns von November/Dezember bis April wird das Wetter trockener, das Meer beruhigt sich und die Sicht wird besser. Allerdings ist der Zeitpunkt des Monsunwechsels nur ungefähr vorhersehbar und kann sich um bis zu zwei Monaten verschieben.
Tauchsicherheit/Tauchbetrieb:
Viele Tauchplätze der  Malediven weisen eine starke Strömung auf, und die Riffe
beginnen häufig weit unterhalb der Wasseroberfläche. Deshalb ist ein Sicherheits- oder Dekostop im Schutz des Riffs oft unmöglich und viele Aufstiege erfolgen im Freiwasser. Wird an den Aussenriffen getaucht, trifft meist die Kanalströmung, welche zwischen den Inseln entsteht, auf die Ozeanströmung, was ein Planen des Tauchgangs bezüglich Auftauchstelle sehr schwierig macht. Eine zuverlässige Sicherheitsboje ist deshalb Pflicht für jeden Taucher. Bedingt durch die Topografie der meisten Tauchplätze (vor allem bei Channel-Dives) werden häufig eher scharfe Tauchprofile getaucht. Lange Grundzeiten auf Tiefen um 30 Meter, kurze Auftauchzeiten und Repetivtauchgänge begünstigen Dekompressionskrankheiten. Deshalb sollte, wenn immer möglich mit Nitrox und eher konservativen Einstellungen am Tauchcomputer getaucht werden.
Die
Malediven erstecken sich von Nord nach Süd auf über 870 Km, Indien im Norden ist mehrere hundert Kilometer entfernt, im Süden befindet sich abgesehen vom über 700 Kilometer entfernten Chagos Archipel (nur ein Militärstützpunkt, lediglich 60 Quadratkilometer klein) überhaupt kein Festland bis zur Antarktis. Afrika im Westen und Indonesien im Osten sind mehrere tausend Kilometer entfernt. Wegen der durch den Nord-Ost- und Süd-West-Monsun verursachten, an den Aussenriffen häufig auftretenden starken Nord-Süd- oder Süd-Nord-Strömungen kann man schnell ins Blauwasser abgetrieben werden. Deshalb empfehle ich dringend das Mitführen eines Notrufsystems für Taucher. Meist sind lediglich die Guides damit ausgerüstet und die Chance, vom Guide getrennt zu werden, ist vor allem bei Strömungstauchgängen recht hoch.
Wie auf der Karte erkennbar, werden die Inseln von Ost nach West durch Kanäle getrennt und die Meerestiefe nimmt auf den Aussenseiten zum Indischen Ocean hin schnell zu.

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