Fotoausrüstung

Um unterwasser gute Fotos zu machen, ist eine spezielle Fotoausrüstung notwendig. Nicht nur, dass die ganze Ausrüstung Süss- und Salzwasserbeständig sein muss, sie muss auch absolut dicht und bis zu einem gewissen Mass druckbeständig sein (für Tauchgänge bis 50 Meter doch immerhin sechs Bar). Soviel zu den physischen Anforderungen.
Nun kommen aber die speziellen Eigenschaften des Wassers und des Lichts hinzu. Anders als beim Fotografieren an Land kann die Farbe Rot unter Wasser nur ca. vier Meter zurücklegen. Das heisst, ist man tiefer als vier bis fünf Meter, mag das Sonnen-/Tageslicht das Rot nicht mehr zur Geltung zu bringen. Je tiefer man geht, oder je weiter man vom Sujet entfernt ist, desto weniger Farben sind sichtbar. Zuletzt sind nur noch Blautöne vorhanden. Deshalb ist eine leistungsfähige Lichtquelle unter Wasser für jeden Fotografen in den meisten Fällen ein Muss. Aber sogar mit eigener Lichtquelle spielt dem Unterwasserfotografen die sogenannte Extinktion (eben das Herausfiltern des Lichts durch das Wasser) einen Streich. Denn ist man mehr als zweieinhalb Meter von seinem Sujet entfernt, verschwindet das schöne Rot, weil das Licht von der externen Lichtquelle bei der Kamera zuerst zweieinhalb Meter zum Sujet zurücklegen muss, um dann zur Kamera reflektiert zu werden.
Dies ist ein Grund, weshalb Zoomobjektive unter Wasser nur bedingt eine Berechtigung haben. Egal wie stark man sein Sujet heranzoomen kann, die Reisedistanz des Lichts ist der limitierende Faktor und nicht die Zoomfähigkeit des Objektivs. Hinzu kommt, dass Wasser nie zu 100% klar ist und die kleinen Schwebeteilchen wie kleine Spiegel wirken, vergleichbar mit Nebel an Land, welche Reflektionen (Backscatter) verursachen und bei falscher Positionierung der Lichtquelle ganze Aufnahmeserien unbrauchbar machen können. Daraus ergibt sich erstens, dass die Lichtquelle richtig positioniert sein muss und zweitens, dass die Distanz zum Sujet so kurz wie möglich sein muss. Ist die Distanz zu gross und wird einfach durch Zoomen überbrückt, befinden sich zu viele Schwebeteilchen zwischen Sujet und Kamera und die Bilder verlieren an Kontrast wie auch an Farbe. Sie wirken flach, farblos und unattraktiv. Dies lässt sich weder mit Filtern noch mit Nachbearbeitung ‘reparieren’. Was an Information fehlt, kann nachträglich nicht ohne Weiteres hinzugefügt werden.
Erschwerend hinzu kommt, dass ein Wechseln des Akkus, sei es von der externen Lichtquelle, dem Blitz oder der Kamera unter Wasser unmöglich ist. Auch eine volle Speicherkarte beendet die Fotosession oder man beginnt, mühsam auf dem Kameramonitor die Bilder durchzusehen und einen Teil zu löschen…
Ebenfalls nur bedingt möglich ist ein Wechsel des Objektivs, da die Ojektive, welche innerhalb des wasserdichten Gehäuses sind, unter Wasser unzugänglich sind und sogenannte nasse Linsen, welche ein Wechseln unter Wasser ermöglichen, meist eine starke Einbusse der Lichtempfindlichkeit und Schärfe mit sich bringen. Die meisten Profifotografen müssen also entweder an der Oberfläche entscheiden, was sie beim Tauchgang fotografieren wollen, oder sie nehmen mehrere Kameras mit. Dies ist natürlich eine Gewichts- und Kostenfrage, da eine gute Unterwasser-Kameraausrüstung schnell mit allem Zubehör über 15 Kg wiegt und über € 20’000.– kostet.

Hier meine Ausrüstung, welche im Laufe der Zeit zusammengekommen ist:

November 2003:
Canon Powershot S50, kamerainterner Blitz

Januar 2004:
Externer Blitz Sea&Sea YS 60 TTL, mit Digitaladapter
April 2004:
Canon Powershot S70

August 2004:
Inon Linsenadapter und Weitwinkel UWL 105AD
August 2005:
Inon Fisheye UFL 165AD

September 2006:
Canon Powershot S80 mit UW-Gehäuse WP-DC1
Oktober 2006:
Inon Macro Lens UCL 165AD
Juli 2007:
Nikon D200
Objektive Nikkor: 10.5mm f/2.8G ED DX Fisheye, 12-24mm f/4G ED-IF AF-S DX Zoom,
18-70mm f3.5-4.5G ED-IF AF-S DX Zoom, 105mm f/2.8G AF-S VR Micro,
Ikelite Unterwassergehäuse für Nikon D200, Ikelite Unterwasserblitzgeräte DS-125 (zwei Stück)
Ikelite Blitzarme und Schiene mit Quick-Release, Sandisk Extreme III 4 GB CF-Speicherkarten
Januar 2008:
Nikon D300 mit Ikelite Unterwassergehäuse mit Inon Straight-View- Spezialsucheroptik

Februar 2008:
Macromate Fliplens von Backscatter (Abildungsmassstab 2:1)
August 2011:
Umrüsten von Ikelite auf Subal-Unterwassergehäuse, mit GS180 und WS45 Sucheroptik. Aufrüsten der zwei Ikelite DS-125 auf DS-161 Unterwasserblitzgeräte (mit LED-Video-Licht)

September 2011:
Anschaffung eines zweiten Nikon D300 Bodys (als Backup)
Juli 2015:
Nach siebeneinhalb Jahren habe ich meine treue Nikon D300 durch eine Nikon D750 ersetzt und bin auf Vollformat umgestiegen
Objektive: Nikkor 16mm f/2.8 AF-D (Fisheye), Nikkor 18-35mm f/3.5-4.5G ED, Nikkor 105mm f/2.8G AF-S VR Micro
Anschaffung eines Subal ND750-Gehäuses für die Nikon D750 mit Straight-View- und 45 Grad-Spezialsucheroptik

Juli 2017:
Anschaffung zweier Dome-Diffuseren für die Ikelte-Blitze DS 161, zur Reduktion des Backscatters
März 2023:
Anschaffung einer zweiten Nikon D750 als Backup
Oktober 2023
Ersatz der Ikelite-Blitze DS 161 durch DS 232 (213Ws mit 2500 Lumen Videolicht)