Lieber angehender Unterwasserfotograf,
Dies ist sicher kein kurzer Eintrag. Leider lassen sich die wichtigsten Dinge der Unterwasserfotografie nicht mit drei Zeilen abhandeln. Nimmst du dir jedoch die Zeit, diese Tipps zu lesen, wirst du viele negative Erfahrungen nicht machen müssen, eine Menge Geld sparen, schneller zu guten Bildern kommen und Sympathiepunkte anstelle von Shitstorms erhalten…
Als guter Unterwasserfotograf ist es heute unumgänglich, nicht nur die Technik der Unterwasserfotografie, sondern, mindestens genauso wichtig, auch deren Knigge zu kennen.
Bei Weitwinkel- und Fisheyeaufnahmen verwende ich meist eine relativ hohe Blendenzahl. Erfahrungsgemäss erreiche ich bei meinen Nikons das schönste Blau mit Blende 16. Natürlich muss hierfür ausreichend Licht vorhanden sein, dass die Belichtungszeit von 1/80 Sek. ausreicht. Wird der Modus ‘A’/’Av’ (Verschlusszeitautomatik) verwendet, wird die Blende auf einen fixen Wert eingestellt werden und die Kamera berechnet die notwendige Verschlusszeit für eine korrekte Belichtung.
Wichtig!: Die Bildschirmhelligkeit der Kamera muss richtig eingestellt sein. Ein zu hell eingestellter Kamerabildschirm verleitet leicht zu Unterbelichtung. Dies ist vor allem bei Nachttauchgängen ein Detail, das gerne vergessen geht. Fotografiere tendenziell eher zu dunkel. Mit der heutigen Software zur Nachbearbeitung am PC/Mac ist es einfach, ein dunkles Bild aufzuhellen. Überbelichtete Stellen sind einfach weiss und bleiben es auch mit der besten Software, weil sie keinerlei Farbinformation mehr enthalten. Dunkle Stellen enthalten viel Bildinformation und können leicht und mit viel Detail aufgehellt werden. Hast du eine Histogrammansicht zur Verfügung, wähle diese und achte auf das sogenannte Clipping. Meine Kameras verfügen bei der Anzeige des Bildes über die ‘Lichter-Anzeige’. Dabei leuchten die Stellen ohne Farbinformation auf dem Kamerabildschirm weiss auf und zeigen die überbelichteten Bereiche an. Verwende dann eine kürzere Belichtungszeit, eine höhere Blendenzahl oder verringere den ISO-Wert.
Und nun ist genug der Theorie, denn es ist wie bei vielen anderen Dingen im Leben, Übung macht den Meister!